Haarpflege

Mittlerweile lebt man in diesem Land ganz gut. Es gab vor einigen Jahren mal eine kurze Erdnussbutterknappheit, doch mittlerweile ist die überwunden und das wertvolle Lebensmittel problemlos in ausgewählten Geschäften zu finden. Auch sonst kann ich eigentlich nicht klagen.
Obwohl... etwas gibt es, dass es bisher hier noch nicht gibt. Das ist auch der Grund, weshalb ich auf regelmäßige Pakete aus dem Westen angewiesen bin. Leider habe ich noch kein ausreichend großes Gepäckstück entdeckt, mit dem ich mich einmal pro Jahr – so oft war ich in der letzten Zeit im Westen – für 12 Monate eindecken könnte.
Gestern ist es mir aufgefallen, gestern nämlich war ein Tag, an dem ich aus einem ganz bestimmten Grund glücklich war.
Ich war nämlich nicht draußen, sondern habe den lieben langen Tag bei schönem Wetter zu Hause am Computer gesessen und gearbeitet. Abends dann, als meine Hand durch die Haare fuhr, fiel es mir auf: Heute hast du gespart!
Denn heute hast du gar kein Brisk benutzt.
Jetzt ist es raus. Entgegen herkömmlichen Vorurteilen sind auch wir Männer gelegentlich darum bemüht, unser Äußeres mit diversen Hilfsmitteln in eine andere Form zu bringen.
Bei mir ist es Brisk. For Men. Ein anderes gibt es ja gar nicht. Seit vielen Jahren benutze ich es, nachdem ich die verschiedenen 80er- und 90er-Jahre-Frisuren in den 80er und 90er Jahren durchprobiert hatte (über die Ergebnisse legen wir die überdimensionierte Steppdecke des Schweigens). Wie ich drauf gekommen bin, weiß ich gar nicht mehr. Ich war mal Frisiermodell in meiner Sturm- und Drangzeit (wo dann halbblinde Friseurlehrlinge mit zitternden Fingern und der Schere in der Hand fragten: „Und wie mach ich das hier am Ohr?“ – Allerdings war das garnichts gegen die Erfahrungen, die ich ein paar Jahre später als Patient bei der Studentenbehandlung in einer Universitätszahnklinik gemacht habe), vielleicht ist es da „klebengeblieben“.
Mein Opa hat es auch benutzt, der Exboxer und Bergmann mit polnisch klingendem Nachnamen mitten aus dem Ruhrgebiet, vielleicht habe ich es von ihm. Er war mein Lieblingsopa, auch wenn ich keinen anderen hatte.
Jeden Morgen braucht man eine Handvoll von dieser Creme, das macht pro Woche eine Tube. Nach spätestens drei Tagen empfiehlt sich dringend eine Kopfwäsche, sonst wird es komisch. Apropos komisch: Was passiert, wenn man die Gebrauchsanweisung dieses klassischen Produktes nicht beachtet, kann man sehr schön hier nachlesen.

Ich jedenfalls habe mir nun angewöhnt - auch weil es in diesem schönen Land kein Brisk gibt - bei Tagen im Hause auf diese Zierde des Manneshauptes zu verzichten. So wie gestern. War ein schöner Tag.
Brisk.For Men
matz (Gast) - 10. Mai, 22:07

schönes foto!

ohne gehts halt nicht. wie sieht der vorrat aus? soll ich was mitbringen? m.

Ambulito - 10. Mai, 22:16

noch reichen die vorräte, doch der winter kommt gewiss

danke, noch hab' ich ein paar tuben. und wenn ich weiterhin nicht so oft vor die tür gehe, dann halten die vorräte noch bis weihnachten!

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